Antennenwels – alle Infos im Steckbrief

Der Antennenwels ist einer der beliebtesten Zierfische für das Aquarium. Mit seinen Antennen, die je nach Art an Kiefer und Kopf zu finden sind, hat er starke Ähnlichkeit mit einem Außerirdischen. Aber nicht nur sein Aussehen macht ihn interessant. In der Natur wohnen sie in großen Strömen, Bächen und auch Seen. Viele Arten sind Einzelgänger, aber es gibt auch Gruppentiere. In der Natur ernähren sie sich, je nach Art, von Pflanzen, Algen oder Fischen, Krebsen, Wirbellosen und große Exemplare  fressen sogar Affen.

Steckbrief Antennenwels

maxmann / Pixabay

Den Steckbrief für den Antennenwels zu machen, gestaltet sich dieses Mal als sehr schwierig, da die vielen Arten auch sehr unterschiedliche Eigenschaften haben.

Ein weiterer Schwierigkeitsfaktor ist, dass es beispielsweise Arten wie den blauen Antennenwels gibt, welche nicht zur Familie der Antennenwelse (Pimelodidae) gehören, sondern zu den Harnischwelsen.

Der Steckbrief dient als grobe Orientierung und die Angaben müssen für jede Art gesondert geprüft werden.

Ein Rotflossen-Antennenwels beispielsweise isst Fleisch und in der Gesellschaft mit kleineren anderen Fischen schwierig zu halten.

Ein Gelber Antennenwels ernährt sich rein pflanzlich und kommt sowohl mit anderen Fischen als auch mit Garnelen zurecht.

Lebenserwartung:  viele Jahre
Größe:  13 – 135 cm
Gewicht:  bis 50 Kg
Farben:  gelb, gold, blau, braun, schwarz, rot, weiß (Albino)
Wasser:  weich bis hart, sauerstoffreich mit leichter Strömung
pH-Wert:  5,5 – 8,0
Wasserhärte:  2 – 30° dGH
Temperatur:  22 – 28° C
Verhalten:  ruhig bis aggressiv
Herkunft:  Südamerika
Haltung:  Gesellschaft, Paar, Gruppe
Ernährung:  Pflanzen, Algen, Gemüse, Grünfutter, Holz, Fleisch
Aquariumgröße:  50 – 400 Liter
Einrichtung:  Höhlen, Wurzeln, Hölzer
Bodengrund: Sand, feiner Kies
Schwimmzone:  Boden – Scheibe
Familie:  Antennenwelse (Pimelodidae)

Antennenwels Haltung und Aussehen

Je nachdem für welche Art Antennenwels man sich entscheidet, ändern sich auch die Haltungsbedingungen. So gibt es beispielsweise nachtaktive Antennenwelse, welche natürlich besondere Bedürfnisse haben.

Antennenwelse gibt es in vielen Farbvarianten:

  • gelb
  • gold
  • blau
  • braun
  • schwarz
  • rot
  • weiß (Albino)
Spannend sind auch die adaptiven Augen der Fische, welche tagsüber einen kleinen Fleck haben. Dabei handelt es sich um einen Lichtschutzfleck, welcher die Augen schützt und abdunkelt. In der Nacht verschwindet dieser Fleck, dadurch scheinen die Augen deutlich größer. Wer das erste Mal die merkwürdig wirkenden Zierfische beherbergt, der wird feststellen, dass sie teilweise ohne sich festgesaugt zu haben, auf dem Rücken liegen. Auch in Öffnungen am Aquarium-Filter schwimmen sie gerne hinein oder saugen sich hier fest. Dieses Verhalten ist ganz normal.

Antennenwels Größe

Bei der Größe der meist freundlichen Aquarienbewohner gibt es extreme Unterschiede. Der Rotflossen-Antennenwels kann bis zu 1,35 Meter lang werden. Hier braucht man natürlich auch ein riesiges Aquarium. Andere Arten bleiben mit 15 cm deutlich kleiner.

Antennenwels Nahrung

Die meisten Welse dieser Familie fressen ausschließlich Grünfutter, welches als Tabletten gereicht werden kann. Es gibt sogar spezielle Welstabletten, die genau auf die Bedürfnisse abgestimmt sind. Aber auch die frische Variante weiß der Antennenwels zu schätzen. Übrigens brauchen die meisten Arten Holz zu Verdauung. Hierfür kann man auch Bambus aus dem Garten nehmen, welcher aber vorher abgekocht werden sollte. Das Holz darf nicht schimmeln.

Folgende Bestandteile stehen bei den meisten Arten auf dem Speiseplan:

  • Pflanzen und Pflanzenteile – insbesondere hölzerne Teile
  • Algen
  • Gemüse wie Gurke, Salat, Paprika, Zucchini
  • Fleisch wie Lebend- oder Frostfutter und auch Filetstücke (Vorsicht nur bei wenigen Arten)

Antennenwels Geschlecht und Fortpflanzung

Das Geschlecht ist bei den meisten Arten bis zur mittleren Größe schwer bestimmbar. Dieses zeigt sich erst später am Aussehen. Die charakteristischen Antennen sind vorwiegend und besonders ausgeprägt beim Männchen zu finden. Dieses übernimmt nach dem Ablaichen auch die Brutpflege, hierzu wird eine Höhle gern angenommen. Der beliebte Wels bildet keine dauerhaften Partnerschaften. Es wird mit wechselnden Partnern für Nachwuchs gesorgt.

>> Weiterlesen: Antennenwelse – Zucht und Aufzucht

Brauner Antennenwels

Der braune Antennenwels kommt aus Südamerika (Amazonas) und ist einer der beliebtesten und oft verkauftesten seiner Familie. Sein wissenschaftlicher Name ist Ancristus sp.. Man erkennt ihn an seiner braunen Farbe mit den vielen gelben Flecken. Er wird im Baumarkt und Aquaristik-Geschäft gerne mal als blauer Antennenwels verkauft, was aber nicht korrekt ist. Dieser sehr robuste und nachtaktive Fisch lebt überwiegend am Boden. Er liebt es, das Becken von Algen zu befreien. Wenn er hiervon nicht ausreichend findet, dann muss zugefüttert werden. Hierbei kann man folgende Futterquellen bereitstellen:

  • Algen
  • Grünfuttertabletten
  • Salat
  • Spinat (überbrüht)
  • Zucchini
  • Gurke
  • Erbsen
Bei der Größe des Aquariums sollte man einiges an Platz einrechnen und eine Mindestlänge von 80 cm einplanen.

Er nagt gerne am Holz von Wurzeln, um mit der Cellulose seine Verdauung anzuregen. Der beeindruckende Fisch braucht tagsüber seine Rückzugsorte, hierzu nutzt er Höhlen und Wurzeln. Er ist sehr leicht zu vergesellschaften, aber man sollte darauf achten, dass jeder Antennenwels seinen eigenen Zufluchtsort und ausreichend Platz hat. Außerdem sollte er einen Partner haben. An seinem eigenen Ort verjagt er besonders männliche Artgenossen und anfangs auch das Weibchen, bis er den Eingang zur Fortpflanzung frei gibt. Der Wels sucht sich seine Partnerin frei aus und kann nicht mit jeder gut Kirschen essen. Die Männchen führen Revierkämpfe, bei denen die Fische sich mitunter schwer verletzen können.

Steckbrief Brauner Antennenwels

  • Größe: bis zu 15 cm
  • Boden: Sand, Kies fein
  • Temperatur: 22 – 28° C
  • pH-Wert: 6 – 7,5
  • Wasserhärte: 5 – 20° dGH
  • Alter: bis 19 Jahre

Blauer Antennenwels

Der Blaue Antennenwels wird mit wissenschaftlichem Namen als Ancistrus dolichopterus oder Hypostoma punctatum bezeichnet. Man kann ihn leicht vom Aussehen des braunen Namensvetters unterschieden. Dieser hat keine gelben, sondern weiße Punkte. Die Rücken- und auch Schwanzflosse haben einen weißen Saum. Obwohl der deutsche Name identisch ist, gehört diese Welsart nicht zur gleichen Familie. 1911 tauchte er das erste Mal durch einen Import in Deutschland auf. Hier wird er auch unter der Bezeichnung mit der L-Nummer L 183 gehandelt.

Zum Beginn der Wachstumsphase bildet das Welsmännchen das erste Geweih in der Nähe seines Maules aus. Im späteren Verlauf wird es bis auf die Stirn wachsen. Beim Weibchen wächst es nicht bis zur Stirn und bleibt deutlich kleiner. Bei der Nahrungssuche und dem Fressverhalten unterscheidet er sich nicht von seinem braunen Kollegen. Gerade die Fortpflanzung ist ein kleines Spektakel wie der braune Wels betreibt das Männchen die Brutpflege in einer Höhle. Die Eier des Weibchens sind extrem orange. Zu Beginn kann es vorkommen, dass das Weibchen nur wenige Eier legt, im späteren Lebensalter sind es bis zu 90 Stück. Diese schlüpfen nach ungefähr 5 Tagen. Das Weibchen kann ca. alle 21 Tage laichen.

Steckbrief Brauner Antennenwels

  • Größe: bis zu 15 cm (Weibchen kleiner)
  • Boden: Sand, Kies fein
  • Temperatur: 26 – 29° C
  • pH-Wert: 6 – 7,5
  • Wasserhärte: 5 – 20° dGH
  • Alter: bis 15 Jahre
Wenn ihr Fragen habt, sich ein Fehler eingeschlichen hat oder wir etwas vergessen haben, dann hinterlasst einen Kommentar. Wir freuen uns über Feedback!

Antennewelsarten

Die Artenvielfalt beim Antennenwels ist mit über 300 Arten und vielen noch nicht beschriebenen unglaublich groß. Einige Antennenwels-Arten können sich kreuzen, dennoch sind unter Liebhabern solche Kreuzungen unerwünscht, da so die ursprüngliche Art immer weiter verschwindet.

Antennenwelse kaufen

Antennenwelse sind im Aquaristikhandel und Fachmarkt sehr häufig anzutreffen und ausreichend verfügbar (in der reg. Ancistrus variante). Neben den lokalen Zierfischhändlern bieten einige wenige Anbietern auch einen Onlinehandel mit gesondertem Zierfischtransport an. Je nach Unterart der Antennenewelse sind diese eher im Online- oder auf Aquaristikmessen erhältlich – hier empfehlen wir Garnelio*.

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7 Gedanken zu „Antennenwels – alle Infos im Steckbrief“

  1. Ich bin echt froh, dass ich auf diesen Blog gestoßen bin. Meine Frau möchte nun schon seit einiger Zeit ein Aquarium im Haus haben. Sie will allerdings Süßwasserfische halten. Gibt es da irgendwelche Besonderheiten beziehungsweise Regeln, wie man diese halten sollte?

    Antworten
    • Hallo Mark,

      der Antennenwels ist auch ein Süßwasserfisch. Welche Süßwasserfische man halten möchte hängt von mehreren Faktoren ab. Unter anderem davon, dass alle Lebewesen im Becken harmonieren und der Platz, sowie die Bedingungen für die Fischart gemacht sind.

      Man sollte darauf achten, das man als Einsteiger pflegeleichte Fische wählt, welche nicht so hohe Ansprüche an Hygiene und Pflege stellen. Wir wünschen viel Spaß bei deinem Aquarium, durch deinen Link wissen wir ja, wo Du es kaufen wirst 😉

      Antworten
  2. Hallo,
    ich habe eine Antennenwelsdame geerbt. Die ist ca. 22 cm groß. Ich habe ihr ein 100 cm (160 l) großes Aquarium gekauft und möchte es einrichten. Soll ich ihr Gesellschaft besorgen?
    Die war bis jetzt in einem 60 cm Aquarium (80 l) alleine. Ich vermute, dass sie schon paar kleine Gupis verspeist hat…

    Schöne Grüße ?

    Antworten
    • Fehler: Bei den braunen Antennenwelsen sind die Weibchen grösser, nicht die Männchen.
      Mein Männchen hat sogar eine orange Farbe.

      Antworten
  3. Tolle Informationen! Kurze Info im Artikel zum Antennenwels sind Überschriften falsch , der Braune ist anstelle des Blauen genannt. In der Übersicht bei 6.1 und im Text dann auch noch mal. Ist ein TipFehler ,wollte nur drauf hinweisen. Beste Grüße Tanja

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  4. Was passiert wenn das Weibchen nicht ablaicht? Sei es wegen fehlenden Höhlen, oder Sonst einem Grund? Wird die Brut im Bauch “schlecht”? Oder kann das Weibchen auch nur 1x im Jahr lachen?
    Hintergrund, normal hatte ich 1x Monat Laich. Jetzt seit 8wochen nichts, und die Dame lag heute tot auf dem Rücken. (4,5j alt :o(

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